Michael Weber: Nachhaltig – auf und neben dem Platz
Michael Weber will dem FC Schötz zum Aufstieg in die Hoval Promotion League verhelfen und ist nachhaltig unterwegs. Seine Firma pflanzt für jedes verkaufte Produkt einen Baum an.
Das Multitalent des FC Schötz, das auf Nachhaltigkeit setzt
Es ist früher Mittwochnachmittag, und wir fragen Michael Weber am Telefon, wo wir ihn gerade erreichen: «Ich bin in Lenzburg im Büro meines Arbeitgebers Nikin», sagt der 29-Jährige. Eine solche Einstiegsfrage ist bei ihm durchaus opportun, denn seine Tage sind durchgetaktet. Mit drei Hauptaktivitäten.
Ein wichtiges Standbein ist dabei der Fussball. Der gebürtige Zofinger wechselte im Winter vom FC Baden aus der Challenge League zum FC Schötz.
Der frühere Schweizer Nachwuchsinternationale, der oft im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommt, blickt zufrieden auf die ersten Monate im Luzerner Hinterland zurück: «Ich bin happy. Es hat gute Leute im und um den Club, und meine Balance hat sich verbessert. Ich gehe nun noch zufriedener und ausgeglichener durchs Leben.»
Bei Nikin, dem nachhaltigen Modelabel, das aktuell einen gewaltigen Aufschwung erlebt, ist er als B2B-Manager tätig. Das Firmengeschäft zählt zu seinen Hauptaufgaben, daneben ist er vor allem in den Bereich Mitarbeiterbekleidungen involviert. «Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich und macht viel Spass», sagt er.
Seit 2016 hat Nikin mehr als zwei Millionen Bäume gepflanzt
Nikin hat sich einen Namen gemacht durch nachhaltige Produktion in Europa und generell durch ökologisches Bewusstsein. In Zusammenarbeit mit der Firma «one tree planted» wird weltweit pro verkauftes Produkt ein Baum gepflanzt – seit der Firmengründung 2016 sind es schon über zwei Millionen Bäume. Beeindruckend und mit rasch steigender Tendenz.
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der extrem en vogue ist, aber nicht überall so konsequent gelebt wird wie bei Nikin. Michael Webers Auslegung geht aber deutlich über die gängige Interpretation hinaus: «Mir ist nicht nur der materielle Bereich wichtig, sondern auch der Immaterielle. Ich will nachhaltige Beziehungen generieren.» Gerade da sieht er auch Parallelen zwischen der Firma und Sport im Allgemeinen sowie Fussball im Besonderen: «Auch wenn ich einmal nicht mehr in einem Club bin, sind in dieser Zeit doch Freundschaften entstanden, die das ganze Leben halten. Und die sind extrem bereichernd.»
Seit 2016 gibt es «Weber Networks», die Firma, in der Michael Weber seine anderen Projekte neben Nikin bündelt. Das Neuste ist ein Podcast, in dem vor allem um die Persönlichkeitsentwicklung geht, und in dem Leute aus den unterschiedlichsten Fachgebieten zu Gast sind. «Das Thema hat mich persönlich begleitet, seit ich 11 oder 12 war», sagt Weber, der generell aktiv auf den sozialen Medien ist und auch einen lesenswerten LinkedIn-Account betreibt.
Es braucht Disziplin – nicht nur im Kalender
Drei aufwändige Bereiche unter einen Hut zu bringen, ist kein Freilos. Michael Weber sagt aber, es gelinge ihm ziemlich gut und erklärt sogleich, welche Grundregeln er dabei befolgt: «Der Kalender muss immer up to date sein, und es braucht die Disziplin, alles so durchzuziehen, wie es drinsteht. Natürlich muss man auch wissen, weshalb man etwas macht und von Zeit zu Zeit schauen, ob noch alles stimmt.»
Der Vorsprung des FC Schötz auf den FC Rotkreuz ist durch das 0:1 im Direktduell am letzten Wochenende auf drei Punkte geschmolzen. Weber sieht aber keinen Grund für Zweifel: «Natürlich ist es schade, dass wir das Spitzenspiel verloren haben, wir sind aber weiterhin auf Kurs. Wir hatten gegen Rotkreuz etwa 16:1 Schüsse, und , der Gäste-Goalie machte das Spiel seines Lebens. Es war eine jener Partien, wie sie jeder Fussballer kennt: Wir hätten noch drei Stunden weiterspielen können, und es wäre wohl kein Ball reingefallen.»
In Michael Webers prall gefülltem Kalender sind die noch verbleibenden fünf Meisterschaftspartien fett markiert. Denn hier gibt es für den Leader der Gruppe 2 nur ein Ziel: «Wir wollen die noch nötigen Punkte holen, um unsere Führungsposition zu verteidigen.» (mke)