Nachhaltige Wärme – aus dem Wald direkt ins Dorf
Nachhaltige Wärme – aus dem Wald direkt ins Dorf
Die Erschliessung eines Quartiers oder einer Gemeinde mit Fernwärme ist ein hochkomplexes Unterfangen.
- Anderes Gebäude
- Neubau
- Fernwärme
Projektdaten
Standort: Wiedlisbach, BE
Heizungslösung: Fernwärme, Heizzentrale, Schaltschrank, SPS
Das malerische Waldstück oberhalb des Dorfes ist der ganze Stolz der Burgergemeinde Wiedlisbach. Und dies nicht nur, weil der Forst eine perfekte Naherholungszone darstellt: Seit 2018 liefert der Wald der Gemeinde auch saubere, nachhaltige Fernwärme. Das ist zu grossen Teilen dem Engagement von Adrian Kränzig, dem Präsidenten der Burgergemeinde, zu verdanken. «Da uns nebst dem Waldstück auch ein eigener Forstbetrieb gehört, haben wir seit jeher mit dem Gedanken gespielt, diese Ressourcen zum Wohle von Wiedlisbach einzusetzen», erklärt Kränzig. Der Bau einer Fernwärmeanlage sei in diesem Zusammenhang immer wieder aufs Tapet gebracht worden. Als 2017 eine Machbarkeitsstudie bestätigte, dass man Wiedlisbach für die Nutzung von Fernwärme erschliessen könne, erfolgte 2018 der Spatenstich. Bereits im Oktober desselben Jahres wurde die Anlage dann in Betrieb genommen.
Die Begeisterung für die Lösung hört man Adrian Kränzig auch heute noch an: «Die Profis von Hoval haben eine wirklich erstklassige Anlage realisiert», betont der Burgergemeindepräsident. Das feurige Herz des Systems bilden zwei grosse Biomassekessel aus dem Hause Schmid, in denen die Holzschnitzel aus dem eigenen Wald verbrannt werden. Ein Ofen liefert 700kW an Leistung, der andere sogar 900kW. Hinzu kommen eine thermische Solaranlage sowie eine Wärmerückgewinnungsinstallation, die einen Teil der Energie aus der Abluft heraus ins System zurückführt.
Enorme Einsparungen
Allein im vergangenen Jahr konnte die Burgergemeinde als Betreiberin der Fernwärmeanlage rund 2,5 Millionen Kilowattstunden Leistung verkaufen. Seit der Inbetriebnahme der Anlage wurden fast zwei Millionen Kilo CO2 eingespart. Und man verfügt noch über Reserven: Nebst den 70 grösseren und kleinen Liegenschaften, die in Wiedlisbach bereits ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, könne man noch 30 bis 50 weitere mit nachhaltiger Wärme versorgen.
Wenn die Biomassekessel das Herz der Wiedlisbacher Fernwärmeanlage bilden, dann ist die Hoval Supervisor das Gehirn: Die Softwarelösung überwacht, reguliert und steuert das gesamte System. Entwickelt wurde sie von Hoval-Engineer Emanuele Scanniello. «Für uns ist es enorm wichtig, dass jeder Kunde wirklich genau die Lösung erhält, die er benötigt», betont er. Deshalb wurde die Betriebsoberfläche der Software exakt auf die Bedürfnisse von Wiedlisbach zugeschnitten. Darüber hinaus liefert Hoval im Bereich Fernwärme alles fixfertig aus einer Hand – von der Heizzentrale über die SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) bis hin zum Schaltschrank und den Übergabestationen. Das stellt auch aus planerischer Sicht eine Mammutaufgabe dar: Die Hoval-Profis begleiten die Kunden von der Ausschreibung über das Verfassen des Lasten- und Pflichtenhefts bis hin zur eigentlichen Inbetriebnahme der Anlage. «Bei jedem Schritt dieses Weges sind wir nahe beim Kunden und stehen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, auch nach der Schulung und der Übergabe», betont Scanniello.