"Wir spüren den Fachkräftemangel – ein Umdenken ist nötig"
"Wir spüren den Fachkräftemangel – ein Umdenken ist nötig"
Dominic Senn ist Geschäftsleiter der Müller + Hänni AG und Hoval Fachpartner. Im Interview erzählt der Gebäudetechniker, welche Aspekte der Branche ihn aktuell am meisten bewegen.
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Herr Senn, wie sind Sie mit der HLK-Branche in Berührung gekommen? Was hat Sie daran gereizt?
Fordert Sie die Ansicht "Hobby als Beruf" zusätzlich?
Was zeichnet Ihr Unternehmen aus – wo liegen Ihre konkreten Spezial-Kompetenzen?
Wir möchten nicht Verkaufende sondern Experten sein.
Sie haben den Punkt "ausgebildete Mitarbeitende" angesprochen. Da Sie auch Lernende ausbilden: merken Sie einen Mangel an Fachkräften?
Hat sich die Branche seit Ihrem Berufsstart verändert? Wenn ja: inwiefern konkret, und bewerten Sie dies positiv oder negativ?
Und das Bewusstsein von Hauseigentümer:innen?
Es müssen auch in handwerklichen Berufen genügend Kräfte ausgebildet werden, damit wir die Energiewende packen.
Seit wann arbeiten Sie mit Hoval Schweiz zusammen? Wie sind Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden?
Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit Hoval? Welche Erlebnisse oder Herausforderungen sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Ich schätze es sehr, dass mit Hoval eine Partnerschaft geführt werden kann. Wir werden beispielsweise regelmässig gefragt, was wir von den Produkten halten oder ob es Verbesserungspotential gibt. Auch setzen wir gemeinsam Prototyp-Anlagen um, bei denen unter Experten gemeinsam weiterentwickelt wird. Das ist für mich eine Partnerschaft: Wenn man die Gegenseitigkeit spürt, auf Augenhöhe spricht und etwas daraus entsteht.
Natürlich ist auch eine persönliche Geschichte dahinter, wenn ich behaupten kann: Als Lernender habe ich die Produkte installiert und heute kann ich sie mitentwickeln. Das freut mich sehr.
Besonders geblieben sind mir die gemeinsam installierten Anlagen. Und weil jedes Projekt eine neue Herausforderung ist, kann ich mich auch an jede Installation erinnern. Das reicht von Anlagen, die wir auf Schiffen installiert haben, bis hin zu Projekten, an die niemand geglaubt hat. Am Ende haben wir es immer gemeinsam geschafft.
Wo sehen Sie die konkreten Vorteile einer Zusammenarbeit mit Hoval?
Hoval ist immer noch ein Familienbetrieb wie wir – und das merkt man. Es wird sich Zeit genommen für uns und Rückmeldungen werden angehört. Hoval möchte erstklassige Produkte ausliefern. Wir wollen mit diesen Systemen und Fachwissen unsere Kunden begeistern. Am Ende führt das dazu, dass unsere Wege gleich verlaufen.
Wenn wir es schaffen, Ressourcen der Natur zu verwenden und diese danach wieder zurückzugeben, dann haben wir die Innovation erfolgreich geschaffen.
Wo ist die familiäre Komponente von Hoval am meisten spürbar?
Haben Sie von Ihrem Partner-Status (Hoval PartnerClub) bereits profitieren können, etwa durch einen engeren Kontakt zu Hoval oder eingelöste Prämien?
Hoval sieht sich verpflichtet, Verantwortung für Energie und Umwelt zu übernehmen. Teilen Sie diese Vision und wie können wir gemeinsam mit Ihnen diese Verantwortung konkret übernehmen?
Wo sehen Sie die Branche in zehn Jahren? Auf welche Herausforderungen müssen sich sowohl Hersteller als auch Installateure und Planer aus Ihrer Sicht einstellen?
Welche Innovation braucht es aus Ihrer Sicht noch in der HLK-Branche?
Aus meiner Sicht hat man bereits sehr viel weiterentwickelt. Wichtig ist, dass man in Zukunft auch den ganzen Zyklus betrachtet – von der Entwicklung über die Energienutzung bis zur Entsorgung. Da gibt es bestimmt noch viele Stationen mit Potential.
Ich bin der Meinung: Wenn wir es schaffen, Ressourcen der Natur zu verwenden und diese danach wieder zurückzugeben, dann haben wir die Innovation erfolgreich geschaffen.
Angenommen, Sie sind ein privater Hauseigentümer. Für welches Heiz- und Klimatechniksystem würden Sie sich privat entscheiden – und weshalb?
Persönlich würde ich mich entscheiden für:
- Photovoltaik-Anlage
- Belaria pro comfort Luft/Wasser Wärmepumpe inklusive Steuerung mit HovalConnect und EnergyManager PV smart
- In Kombination mit Kühlung vom Kältespeicher
Wie bewerten Sie persönlich die MuKEn 2014? Überfällige Massnahme für den Klimaschutz im Gebäudesektor oder verkomplizierende Regulierung, durch die Heiz- und Klimatechnik für Endverbraucher nur noch schwerer zu verstehen ist?
Die MuKEn sind eine sehr gute Basis, um die CO2 Emissionen zu senken. Es braucht aber noch eine Ergänzung, um alle Komponenten miteinander zu kombinieren. Heute sind vor allem Heizungen vom Gesetz betroffen. Hausdämmung, Eigenverbrauch und Photovoltaik sind Aspekte, die man für ein optimiertes System berücksichtigen sollte. Stattdessen wurden Massnahmen für diese einzelnen Komponenten definiert, ohne diese besonders aufeinander abzustimmen.
Stichwort abstimmen: Aus meiner Sicht wäre es ebenfalls sehr hilfreich, wenn man Energiegesetze einheitlich beschliessen würde, statt mehrere einzelne, kleine und kantonsabhängige Vorschriften.
Die Schweiz kann mehr als 76% Ihres Ausstosses senken, dazu braucht es aber harmonisierte Muster. Nur so können wir alle vom Gleichen sprechen und gemeinsam ein Ziel erreichen.
Herr Senn, wir danken Ihnen herzlich für das aufschlussreiche Gespräch!
Es ist auch eine persönliche Geschichte dahinter, wenn ich behaupten kann: Als Lernender habe ich die Produkte installiert und heute kann ich sie mitentwickeln.