PartnerInterview: "Nachhaltigkeit habe ich bereits vor 16 Jahren gelebt"
PartnerInterview: "Nachhaltigkeit habe ich bereits vor 16 Jahren gelebt"
Daniel Hasler ist gut gelaunt. Bereit, um sich den Fragen zu stellen. Der 46-jährige Installateur ist Geschäftsführer von Hasler Haustechnik AG in Walzenhausen und Hoval Fachpartner.
- Blog
- Experte - Techniker
Im Gespräch erfährt Hoval mehr über die gemeinsame Partnerschaft, den Plänen und der Sicht von Herrn Hasler. Erfindergeist. Mut. Erfahrung. Es zeigt sich: Man braucht einiges, um für die Zukunft der HLK-Branche gewappnet zu sein!
Herr Hasler, bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor: Wer sind Sie, welche Position haben Sie bei Ihrem Unternehmen inne und in welchen Bereichen ist Ihr Unternehmen tätig?
Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder. Ich bin seit 16 Jahren selbstständig und komme ursprünglich aus einem kleinen Betrieb. Die Selbstständigkeit war für mich nie ein grosses Thema, denn ich habe durch meinen Vater, ebenfalls selbstständig, schon im Kindesalter die grosse Verantwortung mitbekommen, die Selbstständigkeit mit sich bringt. Meinen beruflichen Weg startete ich mit einer Lehre als Spengler, anschliessend habe ich eine Zusatzausbildung zum Installateur gemacht und mich später zur Heizungsbranche weitergebildet. Als Spengler war ich zwei Jahre im Ausland als Projektleiter tätig und habe zusätzlich bei der Firma Hautle in Walzenhausen ausgeholfen.
Damals, zu der Zeit war es für mich noch undenkbar Geschäftsleiter zu sein, sprach mich Herr Hautle an: "Du bist der perfekte Nachfolger!" Er wollte, dass ich seine Firma übernehme und weiterführe. Ich bat um eine Nacht Bedenkzeit und sagte am nächsten Tag zu. So begann mein Weg in die Selbstständigkeit.
Nun bin ich in der dritten Generation des Unternehmens als Hasler Haustechnik AG und schreibe die Geschichte weiter – einfach unter anderem Namen. Unser Personalbestand hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. So haben wir sogar zwei Lernende in unserem Team. Neben Sanitär- und Heizungsarbeiten bieten wir auch Spenglerarbeiten an. Diese Vielfältigkeit hat mich schon mein Leben lang gereizt. Wir sind in der Lage verschiedene Aufträge auszuführen und unsere Erfahrung auf einem breiten Feld auszubauen.
Mit unserer Zweitfiliale in Marbach sind wir in einer breiten Region aufgestellt. Auch diese Filiale hat sich per Zufall ergeben: Da ich ursprünglich aus der Nähe komme, hat mir ein alter Bekannter ein Angebot gemacht, welches ich nicht ablehnen konnte. Präsent in Region und Heimat.
Spannender Weg in die Selbstständigkeit! Und was zeichnet Hasler Haustechnik AG aus, wo liegen Ihre konkreten Spezial-Kompetenzen?
Wir wollen. Für die Zukunft. Punkt. In unserem Unternehmen steckt ein enormer Wille, etwas Gutes für die Branche zu tun! Und dafür braucht es nun mal Innovationen. Wir haben es soweit getrieben, dass wir in den vergangenen Jahren intensiv mit der Entwicklung eines eigenen Wasserverteilsystems waren. Und damit sind wir nun auf der Zielgeraden. Es hat viel gebraucht: Finanzen, Zeit und Fleiss – auch wenn man sich vielleicht den Kopf anschlägt. Wir haben es versucht und sind nun dabei, einen richtigen Beitrag für eine grünere Zukunft zu leisten. Und darauf sind wir stolz - weil wir nicht zuschauen, sondern mitgestalten!
Neben diesem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit kommt hinzu, dass die meisten Mitarbeiter von Hasler Haustechnik verschiedene Berufe gelernt haben. Das merkt man vor allem darin, dass man sehr viele Bedürfnisse abdecken kann. Durch diese Vielseitigkeit sind wir sehr flexibel und können Aufgaben erledigen, die ein Installateur normalerweise vielleicht nicht erledigen kann. Das kommt vor allem unseren Endkunden gut.
Wie blicken Sie rückblickend auf die Branche – hat sie sich seit Ihrem Berufsstart verändert?
Ich denke, die HLK-Branche ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg Richtung CO2 Neutralität. Dies hat sich gegenüber der Vergangenheit ins Positive gewendet, weil den Herstellern heutzutage bewusster ist, wie viel CO2 noch vertretbar ist. Dadurch haben viele neue Produkte einen Umschwung erlebt, was sehr erfreulich ist.
Noch stärker allerdings hat sich aber die Einstellung der Hauseigentümer geändert: Früher musste ich noch erklären, warum eine Wärmepumpe in der Anschaffung teurer ist und sich aufgrund der geringeren Betriebskosten trotzdem rentiert. Und als Alternative gab es nur Öl oder Gas, zumindest in den Köpfen der Eigentümer. Das war sehr schwierig für uns Installateure. Heute rufen acht von zehn Hauseigentümern an und wissen, was eine Wärmepumpe ist, was sie technisch kann und vor allem, dass sie wirklich eine wollen. Heute wissen Hauseigentümer viel mehr. Dadurch müssen wir Installateure noch mehr Fachwissen ansammeln, wenn wir unsere Kunden weiterhin beraten wollen.
Sehen Sie auch negative Veränderungen in der Branche?
Was sicherlich nicht geholfen hat, sind die kleineren und grösseren Katastrophen, die es besonders in der vergangenen Zeit gegeben hat. Diese waren sowohl für Unternehmer als auch Hauseigentümer keine Hilfe. Auch bin ich der Meinung, muss den Leuten bewusster werden, dass fossile Brennstoffe mit Blick auf die Zukunft dieses Planeten besser nur noch für den richtigen Zweck benutzt werden sollen. Das kann zum Beispiel die Herstellung von Medikamenten sein. Fürs Heizen jedoch gibt es heutzutage vielfältige, umweltfreundlichere Alternativen zum Heizöl!
Seit wann arbeiten Sie mit Hoval Schweiz zusammen? Wie sind Sie auf Hoval Schweiz aufmerksam geworden?
Mein Vorgänger hat vielfach andere Produkte benutzt. Ich wusste jedoch, dass nicht jeder Lieferant die besten Produkte in jedem Segment haben kann. Ich habe dann ein paar Jahre später einige Projekte mit Hoval realisiert. Dadurch hat sich die Partnerschaft intensiviert. Und ich muss sagen, mir gefallen die Wärmepumpen von Hoval sehr gut. Sie sehen einfach super aus. Ich habe von Anfang an gesagt, es muss etwas her, was auch gut aussieht. Damit ein Hauseigentümer guten Gewissens das Gerät vors Haus stellen kann.
In den letzten Jahren ist daraus eine grosse Partnerschaft geworden. Auch mit dem technischen Verkaufsberater von Hoval hatte ich immer einen guten Draht. Mein Motto: Ich suche ein Rundum-Sorglos-Paket. Das habe ich mit Hoval gefunden – guter Service, guter Verkauf und gute Produkte. Was dazukommt: Wenn ein Produkt gegenüber dem Wettbewerb teurer ist, dann muss die Leistung auch dementsprechend höher sein. Hauseigentümer nehmen diesen Mehrpreis in Kauf, da sie die Qualität dahinter erkennen.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit Hoval besonders? Die Mitarbeitenden? Die Produkte? Wo sehen Sie die konkreten Vorteile einer Zusammenarbeit mit Hoval?
Eine Partnerschaft basiert auf Gegenseitigkeit. Diese Gegenseitigkeit haben wir mit Hoval gefunden. Ich finde die Produkte sind sehr qualitativ und schlussendlich darf ein gutes Produkt wie gesagt gerne auch mal mehr kosten. Zudem finde ich es schön, wenn ein Lieferant regional stark vertreten ist. Wenn man Hilfe braucht, ist Hoval gleich in der Nähe und kann weiterhelfen.
Und natürlich stellt sich auch die Frage: Wie sinnvoll ist ein umweltfreundliches Heizsystem, wenn die Komponenten dafür davor zuerst aus weiten Kreisen der Welt angeliefert werden mussten? Hier punktet Hoval mit seinem Produktionswerk in Vaduz, Liechtenstein. Ich kann mich nur wiederholen: mit Hoval haben wir das perfekte Sorglos-Paket. Regional, qualitativ und engagiert.
Hoval sieht sich verpflichtet, Verantwortung für Energie und Umwelt zu übernehmen. Teilen Sie diese Vision und wie können wir gemeinsam mit Ihnen diese Verantwortung konkret übernehmen?
Uns ist klar, dass wir diese Vision zusammen teilen und wir den Weg gemeinsam gehen müssen. Deutlich sieht man das im Alltag: acht von zehn Wärmepumpen installieren wir mit Hoval.
Paradebeispiel zu unseren Bemühungen für Energie und Umwelt ist unser selbstentwickeltes Wasserverteilsystem. Das gibt’s so nur bei uns! In der Gebäudetechnik geht der Grossteil der Energie bei der Warmwasseraufbereitung verloren.
Mit unserem System 3eFlow können wir die benötigte Energie für Warmwasser um bis zu 50% senken und leisten somit einen direkten Beitrag für die Nachhaltigkeit und Zukunft. Das ist einzigartig. Wir bemühen uns damit für unsere Kinder und die kommenden Generationen.
Wo sehen Sie die Branche in zehn Jahren? Auf welche Herausforderungen müssen sich sowohl Hersteller als auch Installateure und Planer aus Ihrer Sicht einstellen?
Wir müssen dort ansetzen, wo zu viel Ressourcen benötigt werden. Erst das ist echte Nachhaltigkeit! Auch die Frage, wie sich HLK-Produkte weiterentwickeln. Wird Wasserstoff beispielsweise ein Thema? Die Frage ist hier: Wie schnell lässt die Branche einen Systemwechsel zu? Ich denke, die Heizungsbranche wird neue Energieträger wie beispielsweise Wasserstoff nutzen.
Worüber ich sehr interessiert bin: Wie wird sich das Klima verändern und müssen wir in Zukunft vielleicht auch einfach mehr kühlen anstatt heizen? Auch die Frage, wie sich Ressourcen entwickeln werden und ob es frühzeitig einen Ersatz dafür geben wird. Ich denke einfach, wir müssen in diese Richtung arbeiten und uns auf Szenarien vorbereiten. Ansonsten werden wir nicht gewappnet sein.
Es werden bestimmt Systeme kommen, die zeigen: Es kann auch einfacher und vielleicht auch besser gehen als es aktuell der Fall ist. Dafür muss man etwas wagen und sich vielleicht auch den Kopf anschlagen, damit man wieder auf neue Ideen und Lösungsansätze kommt.
Herr Hasler, stellen Sie sich vor, Sie sind ein privater Hauseigentümer. Für welches Heiz- und Klimatechniksystem würden Sie sich privat entscheiden – und weshalb?
Ich kann Ihnen sagen, was wir haben: Wir haben eine Erdsondenheizung, eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Solar- und Photovoltaik Anlage. Ich habe Nachhaltigkeit bereits vor 16 Jahren gelebt. Heutzutage wird man als Hauseigentümer zu dieser Lösung geführt. Ich habe bereits früher an diese Effizienz und die tiefen Unterhaltskosten geglaubt. Das hat sich in den vergangenen Jahren nur so bestätigt. Wir haben darüber abgestimmt, wir wollen CO2-neutral werden und ich denke, heutzutage ist die Notwendigkeit einer Energiewende den meisten Leuten klar.
Wie bewerten Sie persönlich die MuKEn 2014? Überfällige Massnahme für den Klimaschutz im Gebäudesektor oder verkomplizierende Regulierung, durch die Heiz- und Klimatechniktechnik für Endverbraucher nur noch schwerer zu verstehen ist?
Die MuKEn sind das, wofür wir abgestimmt haben. Der einzige Haken: wir haben nationale Massnahmen, die sich mit den Kantonalen Vorschriften überkreuzen. Das verwirrt Hauseigentümer und ich denke man sollte die Regelungen auf nationaler Ebene führen, damit die Kunden wissen, was sie dürfen und was sie bekommen.
Vor 15 Jahren mussten wir nur die Hälfte der Zeit für Formulare investieren. Heute ist es extrem aufwändig etwas Gutes zu tun, idem man eine Wärmepumpe installiert. Ich hoffe da wendet sich das Blatt. Wenn wir schnell viel Gutes für die Umwelt tun möchten, dann muss es einfach und unkompliziert gehen. Alles andere legt uns Steine in den Weg. Unsere Kraft und Zeit sollten wir fürs Installieren von Heizsystemen und nicht für den Bürotisch einsetzen.