Wie funktioniert die Fernwärme?
Wie funktioniert die Fernwärme?
Fernwärme als Option für die Heizung: Mehr über die vielseitige Fernwärme, wie sie funktioniert und in welchen Szenarien sie zum Einsatz kommt.
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Aus welchen Quellen stammt Fernwärme?
Fernwärme ist eine sehr vielseitige Wärmequelle. Im Gegensatz zu vielen anderen Wärmeerzeugern besteht hier kaum eine Bindung an eine bestimmte Energiequelle. So lassen sich unterschiedlichste Wärmequellen nutzen. Ausschlaggebend ist nur, dass eine Vorlauftemperatur zwischen 80 und 130 Grad Celsius erreicht wird. Dies sind einige der Energiequellen, die für Fernwärmenetze infrage kommen:
- Wärmeüberschüsse aus Kehrichtverbrennungsanlagen
- Prozessabwärme aus der Industrie
- geothermische Quellen
- Solarthermie
- Grosswärmepumpen
- Abwärme von fossilen Stromkraftwerken (Kraft-Wärme-Kopplung)
Darüber hinaus existieren auch Fernwärmekraftwerke, deren alleinige Aufgabe es ist, Wärme zu erzeugen. Dazu gehört zum Beispiel das Heizkraftwerk Aubrugg im Norden von Zürich. Bei solchen Anlagen kommen unter anderem Öl, Gas und Holz als Energieträger zum Einsatz.
Einer der Vorteile von Fernwärme ist, dass Prozessabwärme als Quelle nutzbar ist. Das ist in der Industrie, in Stromkraftwerken und Kehrichtverbrennungsanlagen möglich. In vielen Fällen bleibt die entstandene Prozesswärme hier sonst ungenutzt. Durch die Einspeisung ins Fernwärmenetz gibt es hingegen die Möglichkeit, die Wärmeenergie sinnvoll zu nutzen.
Durch die Entwicklung von Grosswärmepumpen haben sich zudem weitere Energiequellen aufgetan. Dazu gehören zum Beispiel Rechenzentren oder Kläranlagen. Das Fernwärmenetz von Stockholm in Schweden bezieht die Energie aus dem Meerwasser der Ostsee. Es ist sogar möglich, mit der Abwärme aus Atomkraftwerken ein Fernwärmenetz zu speisen.
Welche Einsatzmöglichkeiten hat Fernwärme?
Ebenso vielseitig präsentiert sich Fernwärme bei den Einsatzmöglichkeiten. In erster Linie kennen Sie Fernwärme wahrscheinlich aus Zentralheizungen. Besonders Mehrparteienhäuser in grösseren Städten beziehen die Wärmeenergie auf diese Weise. Gleichzeitig liefert das Fernwärmenetz auch die Energie für das Warmwasser.
Darüber hinaus lässt sich die Fernwärme für viele weitere Zwecke nutzen. Das sind einige der zentralen Bereiche, für die Fernwärme genutzt wird:
- Heizwärme für Raumheizungen
- Warmwassererzeugung
- Wärmebedarf von Lüftungs- und Klimaanlagen
- Wärmebedarf in industriellen Prozessen
Fernwärme ist also enorm flexibel. Ebenfalls eignet sich diese Wärmequelle für unterschiedlichste Immobilien. Das reicht vom Einfamilienhaus über Häuser mit mehreren Parteien bis zu gewerblichen und industriellen Einsatzszenarien.
Fernwärme eignet sich in vielen Situationen als alleinige Wärmequelle.
Wie lässt sich Fernwärme als Wärmequelle erschliessen?
Bei dieser Form der Wärmeenergie erfolgt die Erzeugung nicht lokal. Vielmehr ist ein Anschluss an das Fernwärmenetz erforderlich. Dementsprechend ist es die Voraussetzung für die Nutzung, dass in Ihrer Nähe ein Fernwärmenetz existiert.
Gemeinden und Städte mit einem Fernwärmenetz stellen Informationen online bereit. So findet sich auf der Webseite der Stadt Zürich eine Karte mit dem lokalen Fernwärmenetz. Auf diesem Weg finden Sie heraus, ob es bei Ihnen vor Ort die Möglichkeit zum Anschluss an das Fernwärmenetz gibt. So erhalten Sie dann auch Informationen, wie und zu welchen Bedingungen ein Anschluss gelingt.
Dann muss der Anschluss technisch realisiert werden. Dafür sind eine Fernwärmestation und ein Wärmespeicher erforderlich. Der Wärmetauscher in der Fernwärmestation entnimmt dem Fernwärmenetz die Energie und überführt sie in die Gebäudetechnik. Dort erfolgt die Speicherung im Warmwasserspeicher. Ab hier gleicht die Technik dann einer klassischen Zentralheizung, die mit Öl, Gas, einer Wärmepumpe oder Solarthermie betrieben wird.
Sobald die Technik vor Ort installiert ist, kann die Versorgung über das Fernwärmenetz beginnen. Dabei gelangt heisses Wasser aus dem Netz in Ihren Wärmetauscher. Nach der Übergabe der Wärme wird das Wasser über den Kreislauf wieder zurück in das Fernwärmenetz geleitet. Die Fernwärmestation protokolliert dann wie ein Stromzähler, welche Menge an Wärme Sie dem Netz entnommen haben.
Welche Rolle spielt Fernwärme bei den MuKEn 2014?
Fernwärme ist eines der Konzepte, mit denen die Schweiz den Weg der Klimaneutralität beschreiten will. Im Jahr 2018 lag der Anteil von Fernwärme an der Wärmeversorgung zwischen acht und neun Prozent. Ein Blick auf Länder wie Schweden und Finnland zeigt, dass noch enormes Potenzial zur Steigerung vorhanden ist. Dort sind über 50 Prozent der Verbraucher an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Fernwärme lässt sich klimaneutral erzeugen. Somit ist der Fernwärmeausbau eine Option, den Ausstoss von CO₂ im Bereich der Wärmeerzeugung zu reduzieren. Damit haben Sie die Möglichkeit, die Vorgaben der MuKEn 2014 zu erfüllen, wenn Sie auf Fernwärme setzen.
Im Zuge der Energiestrategie 2050 ist damit zu rechnen, dass in der Schweiz ein Ausbau von Fernwärmenetzen stattfindet. Gerade in städtischen Bereichen und grösseren Siedlungen ist der Einsatz sinnvoll. Somit kann es gut sein, dass auch Sie bald die Option zum Anschluss an ein neues Fernwärmenetz erhalten.
Fernwärme eignet sich in vielen Situationen als alleinige Wärmequelle. Ebenfalls ist die Kombination mit erneuerbaren Energiequellen vor Ort möglich. Dazu zählen zum Beispiel die Solarthermie und die Photovoltaik.
Welche Vorteile bietet der Einsatz von Fernwärme?
Der Anschluss an das Fernwärmenetz bringt eine Reihe von positiven Aspekten mit sich. Für Eigenheimbesitzer ist vor allem der geringe Wartungsaufwand ein interessanter Vorteil. So ist die Technik deutlich wartungsärmer als andere Wärmeerzeuger. Ebenfalls ist kein Kamin erforderlich. Das ist auch bei Neubauten ein Faktor, der Kosten reduziert.
In vielerlei Hinsicht bringt die Fernwärme auch interessante Vorteile im Bereich der Umweltverträglichkeit mit. Die Option, CO₂-neutral zu heizen, ist nur einer der Punkte. Zudem entstehen vor Ort kein Feinstaub und andere Verbrennungsabgase.
Weiterhin ist ein Anschluss an das Fernwärmenetz sehr platzsparend. Die Fernwärmestationen sind deutlich kompakter als zentrale Wärmeerzeuger. Zudem benötigen Sie auch keinen Lagerplatz für den Brennstoff, wie dies bei Öl oder Pellets der Fall ist. Auch das reduziert den Wartungsaufwand und die Investitionskosten.
Für einen Fernwärmeanschluss sprechen weiterhin die Kosten. So unterliegt Fernwärme kaum Kostenschwankungen. Gleichzeitig liegen auch die Kosten pro Kilowattstunde meist unterhalb dessen, was die Wärmeerzeugung mit anderen Systemen kostet.
Das sind einige der zentralen Vorteile von Fernwärmelösungen:
- Vor Ort emissionsfrei
- Fast wartungsfrei
- Platzsparend
- Geringe Ansprüche an die Immobilie
- Kalkulierbare Kosten
Diese Lösungen für den Anschluss an das Fernwärmenetz gibt es von Hoval
Als Unternehmen mit Fokus auf Wärmetechnik bietet Hoval Ihnen ein breites Spektrum an Technik für Fernwärme- und Nahwärmenetze.
Das beginnt mit Fernwärmestation, die den Anschluss an das Netz ermöglichen. Hoval bietet sie Ihnen mit Anschlussleistungen von 26 bis >1 MW. Somit deckt diese Technik das gesamte Spektrum von Einfamilienhäusern bis zu Industriegebäuden ab.
Weiterhin gibt es von Hoval auch die passende Regelungs- und Leittechnik für Fernwärme. Dabei setzt Hoval auf moderne Lösungen. So stehen vernetzte Lösungen zur Verfügung, die Ihnen jederzeit einen Einblick am Smartphone gewähren. Ebenfalls bezieht die Technik von Hoval lokale und aktuelle Wetterdaten in die Steuerung ein. Das ermöglicht einen besonders energieeffizienten Einsatz.
Mit der Technik von Hoval reduzieren sich somit Ihre Heizkosten und die Umwelt profitiert durch einen hohen Wirkungsgrad. Die Lösungen sind sowohl für Neubauten als, auch die Sanierung von Bestandsgebäuden geeignet.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Fernwärme oder der Technik für den Anschluss an das Fernwärmenetz? Professionelle Hilfe erhalten Sie über eine Anfrage an Hoval.