Biomasse und Strom: die Säulen der Energiewende
Biomasse und Strom: die Säulen der Energiewende
Der Gebäudebereich ist für eine nachhaltige Zukunft besonders wichtig. Welche Rolle spielen Elektrizität und Biomasse dabei?
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Die Energiestrategie 2050 des Bundes stützt sich auf drei Massnahmenpakete: Der Ausstieg aus der Kernenergie, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Das übergeordnete Ziel dieser Massnahmen besteht darin, bis zum Jahr 2050 eine 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen, wobei sich der maximale jährliche CO2-Ausstoss pro Kopf um mindestens das Sechsfache reduzieren soll.
Erreichbar sind diese Ziele nur durch die Energiewende. Sie ist der Übergang von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas hin zu erneuerbaren Energiequellen wie Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse.
Heizen wird immer umweltverträglicher
Besonders wichtig ist die Energiewende im Gebäudebereich. So verursachen unsere Gebäude heute etwa einen Drittel des gesamten CO2-Ausstosses und sie verbrauchen rund 40 % unserer Energie. Heizung und Warmwasser sind in einem Haus die grössten Energieverbraucher – entsprechend gross ist hier das Verbesserungspotenzial.
Heizen und Warmwassererzeugung werden umweltfreundlicher, indem man ihre Effizienz steigert und sie mit erneuerbarer Energie betreibt. Besonders effizient sind Wärmepumpen: Da sie der Umwelt – also dem Boden oder der Luft – Wärmeenergie entziehen, gewinnen sie mit der dafür aufgewendeten Menge Strom die drei- bis vierfache Menge an Wärmeenergie. Eine Wärmepumpe ist daher ausserordentlich effizient und – mit Strom aus einer erneuerbaren Energiequelle betrieben – nahezu CO2-neutral.
Effizienzsteigerung durch Elektrizität
Die Elektrifizierung möglichst vieler Prozesse ist zentral für die Energiewende. Der Grund liegt im hohen Wirkungsgrad elektrischer Prozesse zur Wärmeerzeugung oder Mobilität. Der Elektromotor ist neben der Wärmepumpe ein weiteres Beispiel dafür: Ein Elektroauto ist etwa dreimal effizienter als eines mit Verbrennungsmotor.
Durch den Wechsel von Verbrennungsprozessen auf elektrische Prozesse verringert sich daher der Energieverbrauch deutlich. Bei einem vollständigen Umstieg auf elektrische Anwendungen wird sich der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz um etwa 25 % reduzieren.
In der reich bewaldeten Schweiz ist Holz die wichtigste Biomasse.
Holz-Land Schweiz
Ebenso wichtig wie Elektrizität ist für eine nachhaltige Zukunft Energie aus Biomasse. Aus ihr lässt sich Heizwärme, Strom sowie Treibstoffe für Verbrennungsmotoren erzeugen. Dabei entsteht nur so viel CO2, wie zuvor in der Biomasse gebunden war – oder genauer gesagt in der Pflanze. Biomasse ist daher grundsätzlich klimaneutral, denn das freigesetzte CO2 befindet sich in einem natürlichen Kreislauf.
In der reich bewaldeten Schweiz ist Holz die wichtigste Biomasse. Es eignet sich vor allem, um Heizwärme zu erzeugen. Und mit einer Pellet- oder Holzschnitzel-Heizung lassen sich problemlos hohe Vorlauftemperaturen erzeugen, ohne dass der Wirkungsgrad darunter leidet. Je nach baulicher Situation eignet sich eine Holzheizung besser als eine Wärmepumpe. Man sollte bei einer Planung daher beide in Erwägung ziehen.