Neue Heizung frühzeitig planen
Neue Heizung frühzeitig planen
Für den Heizungsersatz gibt es zahlreiche Optionen – sofern das Gebäude darauf vorbereitet ist.
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Nicht jeder Wärmeerzeuger arbeitet effizient, wenn er das Heizungswasser auf hohe Temperaturen erhöhen muss. Das gilt insbesondere bei Wärmepumpen: Sie arbeiten mit einer Vorlauftemperatur von 35° Celsius etwa 15 % effizienter als mit einer von 55° C. Und bei noch höheren Temperaturen ist der Einsatz meist nicht mehr sinnvoll. Da die herkömmlichen Radiatoren in alten Gebäuden Vorlauftemperaturen von 60° C und mehr benötigen, ist ein einfacher Ersatz der alten Heizung durch eine Wärmepumpe oft nicht sinnvoll.
Gesetze werden strenger
Auch das Gesetz verunmöglicht heute teilweise einen solchen 1:1-Heizungsersatz. Denn die MuKEn 2014 (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) fordern bei einem Heizungsersatz häufig eine Verbesserung der Energieeffizienz in alten Häusern. Konkret müssen Gebäude, welche sich in einer tieferen Gebäudeklasse als D befinden, nach dem Heizungsersatz mindestens 10 % ihres Heizwärmebedarfs durch erneuerbare Energie decken. Oder aber sie werden vor dem Heizungsersatz energetisch saniert, damit sie mindestens in die Gebäudeklasse D rutschen.
Ein grosser Teil der Ein- und Mehrfamilienhäuser in der Schweiz erreicht heute die Gebäudeklasse D nicht.
GEAK als Wegweiser
Ein grosser Teil der Schweizer Ein- und Mehrfamilienhäuser – nämlich unsanierte Wohnbauten mit Baujahr vor 1990 – erreicht heute die Gebäudeklasse D nicht. Genauen Aufschluss gibt allerdings nur der GEAK, der Gebäudeenergieausweis der Kantone. Er zeigt zudem auf, in welchem Zustand sich Gebäudehülle und Gebäudetechnik befinden. So gibt der GEAK Hinweise zur Erneuerung von Gebäudeteilen und Haustechnik und bildet somit eine übersichtliche Grundlage für die energetische Sanierung.
In Etappen ans Ziel
Es empfiehlt sich, den Heizungsersatz frühzeitig – am besten einige Jahre im Voraus – zu planen. Denn für jedes Gebäude ist eine andere Heizung die optimale. Allerdings: Damit sie sich auch installieren lässt, sind eventuell vorgängig Sanierungsmassnahmen erforderlich. Oft reicht dabei, wenn man vor dem Heizungsersatz zum Beispiel das Dach dämmen oder die alten Fenster ersetzen lässt. Weitere Sanierungsmassnahmen lassen sich dann später, kostenverträglich etappiert, realisieren – bis sich das Haus punkto Energieeffizienz und Komfort wieder auf dem neusten Stand der Technik befindet.
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Die Sonne: das zusätzliche Plus
Ergänzend zum eigentlichen Heizsystem lässt sich die Sonne als umweltfreundliche und kostengünstige Energielieferantin nutzen. Ein Sonnenkollektor nimmt dazu die Sonnenwärme auf und leitet sie an einen Wasserboiler weiter. Mit Solarenergie lässt sich gut 50 Prozent des Brauchwassers erwärmen. So werden die Energiekosten spürbar gesenkt.