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Stromverbrauch von Wärmepumpen: Was Sie wissen sollten

Stromverbrauch von Wärmepumpen: Was Sie wissen sollten

Wir erläutern anhand eines Beispiels die entscheidenden Faktoren für die Berechnung des Stromverbrauchs zweier Wärmepumpensysteme.

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Keine Faustregel

Vorauszuschicken ist, dass wir für die Berechnung der Stromkosten keine Faustregel anbieten können. Zu viele – teils variable und nicht vorhersehbare – Faktoren nehmen Einfluss auf den tatsächlichen Verbrauch. Wie gut ist die Wärmedämmung des betroffenen Objekts? Wie viele Personen leben im Haushalt? Wie ist das persönliche Heizverhalten? Welches Wärmepumpensystem kommt zum Einsatz? Und zuletzt spielen natürlich auch noch die klimatische Lage und das Wetter eine massgebliche Rolle.

Zur Veranschaulichung unserer Berechnung orientieren wir uns daher an einem Einfamilienhaus mit 4 Personen, wobei wir von einem jährlichen Energiebedarf von 10.000 kWh ausgehen.

Heizwasser versus Brauchwasser

Zunächst ist festzuhalten, dass die Wärmpumpe sowohl für die Erwärmung des Heizwassers, als auch für die Erwärmung des Brauchwassers zuständig ist. Wichtig ist diese Unterscheidung deshalb, da für Brauchwasser wesentlich höhere Temperaturniveaus notwendig sind. So werden für Brauchwasser Temperaturen von etwa 50 °C benötigt, während z.B. für den Betrieb einer Fussbodenheizung Temperaturniveaus um die 30 °C ausreichend sind, womit für die Erwärmung des Heizungswassers wesentlich weniger Energie eingesetzt werden muss.

In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass rund 70 % der Energie für das Heizungswasser und 30 % für das Brauchwasser eingesetzt werden, wobei sich bei gut gedämmten Objekten in den letzten Jahren eine Verschiebung in Richtung einer Aufteilung von 60 % zu 40 % beobachten lässt.

Die Jahresarbeitszahl

Im nächsten Schritt benötigen wir Informationen zur sogenannten Jahresarbeitszahl. Dabei handelt es sich um die Relation zwischen gewonnener Wärmeenergie und eingesetzter Strommenge. Setzt sich z.B. die über ein Jahr erzeugte Wärme aus 75 % Umweltenergie (z.B. Erdwärme) und 25 % Strom zusammen, beträgt die Jahresarbeitszahl 4, da 100 % Energie durch den Einsatz von 25 % Strom erzeugt wurden.

Die Jahresarbeitszahl kann dabei aber immer nur als Richtwert angesehen werden, da die eingangs erwähnten Faktoren (Dämmung, Heizverhalten, Wetter, etc.) Einfluss auf den tatsächlichen Wert nehmen. Anhand von Erfahrungswerten orientieren wir uns für die weitere Berechnung an den nachfolgenden Richtwerten für eine Luft- bzw. Erdwärmepumpe.

 

JahresarbeitszahlHeizungswasserBrauchwasser
Luftwärmepumpe3,33,2
Erdwärmepumpe4,64,0

 

Nun teilen wir die im Jahr für unser Beispielobjekt benötigten 10.000 kWh auf den Energieverbrauch für Heizungs- und Brauchwasser auf, wobei wir für unser Beispielobjekt von einer Aufteilung im Verhältnis 70 : 30 ausgehen. Wir benötigen daher pro Jahr 7.000 kWh für das Heizwasser und 3.000 kWh für das Brauchwasser, womit sich für die beiden Systeme nachfolgender Stromverbrauch berechnen lässt:

Luftwärmepumpe  

kWh/Jahreszahl  Stromverbrauch  
Heizungswasser7.000 / 3,3 =2.120 kWh
Brauchwasser3.000 / 3,2 =  938 kWh
  3.058 kWh

 

ErdwärmepumpekWh/JahreszahlStromverbrauch
Heizungswasser7.000 / 4,6 =1.522 kWh
Brauchwasser3.000 / 4,0 =  750 kWh
  2.272 kWh

Unser Beispielobjekt benötigt daher bei Einsatz einer Luftwärmepumpe pro Jahr 3.059 kWh Strom (bzw. 2.272 kWh Strom im Falle einer Erdwärmepumpe). 

Stabile Strompreise

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern sind die Strompreise in der Schweiz auch in den letzten Jahren auf einem relativ konstanten Wert geblieben, wobei im Schnitt Tarife in Höhe von 16 Rappen pro kWh (Nachttarif) bzw. 18 Rappen pro kWh (Tagtarif) zu veranschlagen sind. Wir orientieren uns im letzten Schritt unserer Berechnung an einem Strompreis von 18 Rappen pro kWh und kommen damit zu folgenden Stromkosten für die von uns angeführten Wärmepumpensystemen:

Luftwärmepumpe: 3.058 kWh pro Jahr x 18 Rappen = etwa CHF 550.- 

Erdwärmepumpe: 2.272 kWh pro Jahr x 18 Rappen = etwa CHF 410.-

Details zu den aktuellen Strompreisen in der Schweiz finden Sie hier.

Eine Investition in die Zukunft

Wärmepumpen - eine Investition in die Zukunft

Gerade die Unsicherheit im Bereich der fossilen Brennstoffe macht Wärmepumpensysteme daher zu einer kostengünstigen und zukunftsorientierten Investition, deren Energie darüber hinaus äusserst umweltfreundlich gewonnen werden kann und – z.B. in Kombination mit dem Einsatz einer Photovoltaikanlage – zu einer weitgehenden Unabhängigkeit vom Energiemarkt führt.